Wie war das noch mal? Cheatcard für die Fotografie
praktischer Spickzettel - Die Blende
Wie war das noch mal?
Nun hat man sich endlich von der Programmautomatik der Kamera verabschiedet
und möchte selbst mit der Blende arbeiten. Man hat gelesen,
man hat einen Kurs besucht. Man hat viele Details und Einzelheiten erfahren.
Dan steht man vor - oder besser gesagt - hinter der Kamera und möchte
das Gelernte umsetzen. Aber, upps, wie war das jetzt noch mal?
Ist eine große Blendenzahl eine offene oder geschlossen Blende?
Wann setze ich überhaupt welche Blende ein? Und wie war das noch mal mit der Schärfe?
Und. Und. Und.
Der Spickzettel zur Blende
Einfach auf das Bild nebenan klicken und eine Großansicht öffnet sich.
Diese einfach abspeichern, ausdrucken und ausschneiden.
Am besten man nimmt etwas dickeres Papier ab 110g/m2.
Der ausgeschnittene Spickzettel hat Visitenkartengröße und passt damit auch in die Brieftasche.
Bitte beachten!
Der Spickzettel ersetzt kein Lehrbuch oder Kurs. Er dient als Erinnerung an schon mal Gelerntes.
Die Angaben in den einzelnen Spalten sind keine in Stein gemeißelten Werte, sondern geben viel mehr
das allgemeine Ergebnis bzw. die Veränderung einzelner Punkte bei Veränderung der Blende an.
Letztendlich sind alle Angaben immer abhängig von den Lichtverhältnissen, der Kamera, dem Objektiv,
der gewählten Brennweite.
Was bedeutet was?
Wer dann doch eine oder andere Lücke im Wissen aufweist, kann natürlich trotzdem die Cheatcard nutzen.
Hier gibt es noch einen kleinen Überblick über die einzelnen Punkte des Spickzettels
Blendenzahl & Blendenöffnung
Eine "kleine" Blendenzahl wie z.B. f/1,4 oder f/2,8 entspricht einer großen Blendenöffnung
und umgekehrt: eine Blendenzahl wie z.B. 22 oder 32 entsprechen einer kleinen Blendenöffnung.
Vielleicht hat man schon den Spruch gehört:
"Wenn die Sonne lacht, nimm Blende acht". Dieser Spruch ist nicht nur dem Reim geschuldet,
sondern auch der Tatsache, dass die meisten Objektive auf Blende 8 optimiert sind und diese
"Normalblende" f/8 im Allgemeinen die beste Blende mit den besten optischen Eigenschaften
und den geringsten Objektivfehlern ist.
Mehr zum Thema und wie sich die Blendenzahl berechnet: https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtstärke_(Fotografie)
Lichtverhältnisse
Je größer die Blendenöffnung ist, um so mehr Licht kann in einem bestimmten Zeitraum auf den Sensor fallen -
ähnlich einem Wasserhahn den man weiter aufdreht und dessen Strahl immer größer wird.
Das bedeutet auch, dass man bei schlechten Lichtverhältnissen die Blende öffnen kann um mehr
Licht auf dem Sensor und kein unterbelichtetes Foto zu erhalten.
Bei starker Sonne oder auch Gegenlicht sollte die Blende geschlossen werden um kein überbelichtetes Foto zu erhalten. Wichtig:
Man kann die einfallende Lichtmenge natürlich auch über Ändern der Belichtungszeit oder der Lichtempfindlichkeit (ISO) steuern.
Aber das ist ein anderes Kapitel.
Schärfentiefe
Wie das Wort schon sagt: die Schärfentiefe oder auch Tiefenschärfe gibt an wie tief die Schärfe ins Bild geht.
Wenn man auf ein Motiv fokussiert ist bei Offenblende das Motiv und maximal ein kleiner Bereich vor unter hinter dem Motiv scharf.
Je mehr man die Blende schließt umso größer wird der Bereich der Schärfe um das Motiv herum.
Dabei verhält sich die Schärfe davor und dahinter nicht gleich, sondern der Schärfebereich hinter dem Motiv ist größer als davor.
Die Schärfentiefe ist übrigens ein sehr wichtiges Mittel zur Bildkomposition.
Mehr zum Thema: https://www.foto-kurs.com/schaerfentiefe-in-der-fotografie.htm
Bildqualität Alles hat seinen Preis.
Wenn man durch Schließen der Blende mehr Tiefenschärfe gewinnen möchte, sinkt allerdings die Gesamtschärfe des Bildes.
Wie kann das sein? Hier spielt die Physik eine böse Rolle: wenn die Blende kleiner wird, wird ein Lichtstrahl stärker
gebrochen. Das heißt: ein Lichtstrahl fächert sich leicht auf und so wird ein Punkt mehr zur Fläche und damit unschärfer.
Will man durch Öffnen der Blende mehr Licht gewinnen oder die Belichtungszeit verkürzen, kann es passieren, dass auf dem Foto schattige Ecken oder auch sogar Ränder
sichtbar werden - eine sogenannte Vignette. Diese ist Objektivspezifisch und lässt sich durch einige Softwareprogramme automatisch entfernen.
Lichtquellen (Bokeh)
Nebeneffekte der Blendengröße ist das Verhalten von Lichtquellen.
Je offener die Blende, destog gößer werden Lichtscheiben, die nicht im Fokus liegen. Das Aussehen dieser Scheiben ist
objektivspezifisch. Zu diesem Thema gibt es viele Foren, in den um das Aussehen der Kreise und Objektive mit besonders
schönen Lichtpunkten diskutiert wird.
zugehörige Belichtungszeit
Damit ein Bild perfekt belichtet wird, muss eine bestimmte Menge Licht auf den Sensor treffen.
Öffnet man die Blende, fällt mehr Licht durch und man muss die Belöichtungszeit verkürzen, damit das Foto nicht überbelichtet wird.
Schließt man die Blende, ergibt sich der umgekehrte Fall: die Belichtungszeit muss verlängert werden, damit das Foto nicht unterbelichtet ist.
schnelle Bewegung
Das Verhalten schneller Bewegung ist zwar kein direktes Ergebnis der Änderung der Blende, sondern ein indirektes
durch gleichzeitiges Ändern der Belichtungszeit.
Verwacklung
Gleiches gilt für die Gefahr der Verwacklung: auch Sie ist kein direktes Ergebnis der Änderung der Blende,
sondern ebenfalls ein indirektes durch das Verlängern der Belichtungszeit bei Verkleinern der Blendenöffnung.